Was sehen wir, wenn wir Theaterfotos sehen

Was sehen wir, wenn wir Theaterfotos sehen

Gespräch mit Jens Harzer und Simon Strauß

Das Gespräch mit dem Titel „Was sehen wir, wenn wir Theaterfotos sehen“ zwischen Jens Harzer und Simon Strauß war sehr stark gefragt, da die Teilnehmerzahl wegen der bekannten Corona-Einschränkungen reduziert war. So wurde es ein intimes Gespräch im Saal direkt neben der wunderbaren Ausstellung Ruth Walz. Theaterfotografie. Die sich glücklich schätzen konnten, einen Platz zu haben, erlebten ein immer interessanter werdendes Gespräch zwischen Harzer und Strauß. Der Schauspieler Jens Harzer – den Bruno Ganz als seinen Nachfolger als Iffland-Ring-Träger bestimmt hatte – sprach zu Beginn eher zurückhaltend über sein Verhältnis zur Theaterfotografie, teilte jedoch im Verlauf des Abends mit, dass er Arbeiten wie die von Ruth Walz immer wieder vor Augen hätte und sich so vergangene Aufführungen ins Gedächtnis rufen könne. Aufnahmen, die man von ihm gemacht habe, lägen ihm dagegen nicht besonders am Herzen. Schon beim Sprechen und gleichzeitigem Nachdenken spürte man das ganz große schauspielerische Talent von Jens Harzer. Simon Strauß, ist als Theaterkritiker bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in die großen Spuren seines Vorgängers Gerhard Stadelmeier getreten. Er meinte anfangs, dass seine Redaktion ihm manchmal Fotos von Theateraufführungen ins Blatt stellte, die dann nicht der Kritik zum Stück passten. Daraus entstünde dann eine seltsame Irritation. Die Kollegen von der Bildredaktion hätten eben oft andere Kriterien als der Autor. Er sprach jedoch sich positiv und überzeugt für die Theaterfotografie aus, die ihm immer wieder helfen würde, Einzelheiten von Aufführungen, Szenen und Haltungen oder auch Dialoge zu erinnern. Moderiert wurde das Gespräch sehr feinfühlig von Manuela Reichart. Für Theaterliebhaber und Fotografieinteressierte war das ein hochinteressanter Abend unter Teilnahme von Ruth Walz, der Frau hinter der Kamera, die sich zwar am Gespräch nicht beteiligte, aber sehr aufmerksam lauschte. Für mich als Porträtistin ein spannender Abend, bei dem ich an meine eigenen ersten Theaterfotografien aus der Mitte der 1960er Jahre denken musste – und mich fragte: was denken wohl meine „Platen Artists“ von meinen Fotos, und wie werden sich Kritiker zu meinen Porträts äußern?

Angelika Platen, Fotografin



Unsere Webseite verwendet Cookies. Diese haben zwei Funktionen: Zum einen sind sie erforderlich für die grundlegende Funktionalität unserer Website. Zum anderen können wir mit Hilfe der Cookies unsere Inhalte für Sie immer weiter verbessern. Hierzu werden pseudonymisierte Daten von Website-Besuchern gesammelt und ausgewertet. Das Einverständnis in die Verwendung der Cookies können Sie jederzeit widerrufen. Weitere Informationen zu Cookies auf dieser Website finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und zu uns im Impressum.